Charisma ist nicht erlernbar, allerdings …

Charisma ist nicht erlernbar, allerdings …

Charisma und Ausstrahlung sind uns weder angeboren noch können wir uns diese Eigenschaften in einem Wochenendseminar aneignen. Wir können es nicht lernen, trainieren, einstudieren. Die „richtigen“ Gesten, antrainierte Mimik oder eingeübte Redewendungen machen noch keinen charismatischen Menschen aus, der andere durch seine Ausstrahlung in seinen Bann zieht. Charisma ist der lebendige, echte Ausdruck von Persönlichkeit, Klarheit und des inneren Feuers eines Menschen. Lodert es hell für das, was er in die Welt bringen will, strahlt auch der Mensch. Glimmt es müde vor sich hin oder ist gar erloschen, werden die besten einstudierten Ausdrucksmöglichkeiten auch nicht helfen, ihn zum Strahlen zu bringen und andere zu begeistern. Führungskräfte, die als charismatisch wahrgenommen werden, haben oft großartige Teams und erzielen herausragende Ergebnisse. Deshalb steht Charisma hoch im Kurs.

Ganz so einfach ist es nicht
Unzählige Seminare zur Verbesserung der eigenen Körpersprache, zum Training der Rhetorik, zu Präsentationstechniken und nicht zuletzt zum Thema Verkaufen versprechen, dass Charisma und Ausstrahlung erlernbar seien. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Nach so einem zwei oder dreitägigen Workshop ist meist nicht viel dazugekommen, was strahlen könnte. Ja, man lernt, welche Gesten einladend wirken, wie das eigene Auftreten sympathischer wirken kann und welche Sprache bei der Zielgruppe besser ankommt. Alles Äußerlichkeiten. Nur Goldstaub, den man über seine eigene Unsicherheit kippt. Die tatsächlichen Quellen Ihres Charismas werden dadurch nicht zum Sprudeln gebracht.

Der Grund: Charisma oder Ausstrahlung kommen von innen. Die direkten Stellschrauben sind ebenso wie alle Beeinflussungsmöglichkeiten des Unbewussten unserem unmittelbaren willentlichen Zugriff entzogen. So gilt es, nicht an Äußerlichkeiten zu arbeiten sondern ganz woanders anzusetzen: An unserem Lebenssinn, unserem Selbst-Bewusstsein, unserer physischen Gesundheit und unserer Einstellung zum Leben und gegenüber anderen Menschen.

Charisma kann man entwickeln – nicht lernen!

Gestik, Mimik, die Art zu kommunizieren sind lediglich die I-Tüpfelchen, die eine charismatische Persönlichkeit noch verbessern kann, nachdem sie ihr Charisma bereits entwickelt hat. Aber was ist denn nun Charisma und wie kann man es entwickeln?

Ein charismatischer Mensch zeichnet sich im Wesentlichen durch die folgenden Persönlichkeitsmerkmale und Kompetenzen aus.

  • Klarheit: Er weiß um den Sinn seines Tuns, er kennt sein WARUM und seine eigenen Ziele.
  • Selbst-Bewusstsein: Er ist sich bewusst über seine Werte, seine Stärken und Schwächen und sorgt für das, was er braucht um glücklich, erfüllt und kraftvoll zu sein, damit er seine Ziele erreichen kann. Dazu gehört auch, dass er dafür sorgt, dass sein Körper bekommt, was er braucht: Gesunde Ernährung, Bewegung und ausreichend Schlaf.
  • Emotionale und soziale Kompetenz: Er ist mit sich selbst im Reinen, interessiert sich für Menschen, versteht sie, respektiert sie in ihrer Unterschiedlichkeit und hat gelernt, sie mit seinen Worten zu erreichen.

Und all das kann man einfach nicht in einem einzigen Workshop lernen. Klar lehrt uns auch das Leben selbst.  Aufgrund der guten und schlechten Erfahrungen, die wir machen. Wenn wir jedoch über diese Persönlichkeitsmerkmale nicht oder nur begrenzt verfügen, macht es Sinn, sich gezielt mit den Themen zu beschäftigen und sich auch unterstützen zu lassen. Tatsächlich müssen wir nicht jede schlechte Erfahrung selbst machen, um über das Leben zu lernen.

Wie ist der Weg?

  1. Wer sein Warum kennt, seinen Lebenssinn, das, wofür es sich für ihn lohnt zu leben oder gar zu kämpfen, hat Zugang zu einer schier unerschöpflichen Energiequelle. Allein durch die Klarheit darüber, wer er ist und wofür er steht, wirkt ein Mensch auf andere besonders. Mit einer solchen inneren Überzeugung aufzutreten wirkt echt, gradlinig und stark. Einem charismatischen Menschen ist sein Warum bewusst. Er hat seinen Lebenssinn entweder schon von klein auf verfolgt oder er hat ihn aus eigenem Antrieb eigenständig oder mit Hilfe wieder zu entdecken.
  2. Sich seiner selbst bewusst zu werden ist eine nicht enden wollende Aufgabe. Das Bemühen darum jedoch ist der zweite wichtige Schritt. Dieses Bewusstsein darüber wer wir sind ist uns vermutlich in die Wiege gelegt worden. Allerdings vergessen wir es. Wir werden geformt und erzogen, sind äußeren Umständen ausgesetzt, die uns vergessen lassen. Wir alle müssen lernen, was Menschsein bedeutet und wie wir unser eigenes Menschsein verstehen und erleben wollen.Zu diesem Selbst-Bewusstsein gehört, dass wir uns unserer Werte bewusst sind. Sie erleichtern uns unsere Entscheidungen und Handlungen, da sie uns als Wegweiser dienen. Dazu gehört auch, dass wir unsere Potenziale und Fähigkeiten erkennen und wertschätzen können und genau so auch unsere Schwächen. Wenn wir dazu stehen wirken wir ‚menschlicher’, nahbarer, echter. Und auch das macht Charisma aus.Und nicht zuletzt gehört zu diesem Bewusstsein des eigenen Menschseins auch, dass wir wissen, was uns guttut. Dass wir unsere ganz individuellen Bedürfnisse kennen und so auch dafür sorgen können, diese zu erfüllen. Denn nur wenn wir für uns sorgen, sind wir ausgeglichen und haben alle Energie, die wir brauchen, um zu strahlen.
  1. Ein charismatischer Mensch kennt und respektiert eines der wichtigsten Bedürfnisse, welches alle Menschen teilen: “Menschen wollen verstanden werden“. Und er weiß, wie wertvoll andere Menschen für sein Leben, seine Lebensqualität und die Erreichung seiner Ziele sind. Und so studiert er die Menschen, bemüht sich, sich selbst und andere besser zu verstehen und lernt, mit der Vielfalt menschlichen Denkens und Handelns wertschätzend umzugehen. Er trainiert kontinuierlich seine emotionale und soziale Kompetenz. Dabei beherzigt er unbedingt eine Art der zwischenmenschlichen Kommunikation, die diese Grundbedürfnis im menschlichen Miteinander im Blick behält.

Wer diese drei Persönlichkeitsmerkmale und Kompetenzen verinnerlicht hat, braucht sich um sein Charisma keine Gedanken mehr zu machen. Menschen werden sein Strahlen wahrnehmen und in seinen Bann gezogen werden, auch ohne dass er an einem “Charisma-Workshop” teilnimmt.

Führungsseele kaputt – Pflaster hilft nix

Führungsseele kaputt – Pflaster hilft nix

Überall liest man darüber, was Arbeitnehmern heute abverlangt wird und wie dramatisch die Burnout-Statistik ansteigt. Kaum jemand fragt danach, wie es den Chefs heute geht. Denn nicht nur Arbeitnehmer leiden unter den steigenden Anforderungen am Arbeitsplatz. Gerade Führungskräfte stehen heute unter größerem Druck als je zuvor. Um mit den Herausforderungen der neuen Zeit mit ihrer Digitalisierung Schritt zu halten müssen sie neben ihren fachlichen Fähigkeiten heute auch zunehmend komplexere Führungstools einsetzen und über ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen verfügen, um ihre Ziele zu erreichen und ihre Mitarbeiter bei der Stange zu halten.

Darüber wird kaum gesprochen. Da Menschen in Führungspositionen oft ein Selbstbild haben, in dem Schwäche nicht vorkommt sondern vielmehr Stärke, Durchhaltevermögen, Fleiß und die Fähigkeit alle anderen mitzureißen, verdrängen sie gern die deutlichen Anzeichen dafür, dass Körper und Seele aus dem Gleichgewicht geraten und werden mit ihrer Selbstüberforderung zu ihrem eigenen gefährlichsten Gegner und Risikofaktor für ihr Unternehmen. Erst wenn ihnen nichts anders mehr übrig bleib da der Körper schlapp macht und die Seele zu zerbrechen droht, beginnen sie ihr Verhalten zu hinterfragen und etwas zu ändern. Mit etwas mehr Achtsamkeit und einfachen Verhaltensänderungen muss es soweit nicht kommen.
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The stunning effect of liberating structures

The stunning effect of liberating structures

When I did my Genuine Contact™ certification training in 2003 I learned from Birgitt Williams about what she referred to as “givens”. The “non-negotiables” for Open Space Technology meetings or any other meetings in which people participate. These givens, provide them with orientation and ‘liberating structures’ so that they can see the free space amongst the limitations within which they have maximum freedom, maximum choice.

It was a great learning for me but at that time I couldn’t imagine the difference they can make for organizations and for individuals.

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„Verschwinden Sie endlich“

„Verschwinden Sie endlich“

Es ist nun viele Jahre her und ich habe die Namen der Beteiligten vergessen. Die Erfahrung jedoch, die sie mir bescherten, war so tiefgreifend, dass ich sie noch sehr lebhaft in mir trage. In Farbe und in der gesamten Orchestrierung meiner damaligen Gefühle. Sie war meine allererste große Herausforderung. Seitdem weiß ich aber auch, dass ich mich auf mich verlassen kann. Immer.  Komme, was da wolle.

Sie mögen mir verzeihen, wenn Sie sich in dieser Geschichte wiedererkennen. Ich verspreche, ich werde niemandem verraten, dass Sie daran beteiligt waren. Mir ist klar, wie unangenehm, ja tatsächlich peinlich das für Sie wäre. Nein, ehrlich, Sie können sich da auf mich verlassen. Ich erzähle diese Geschichte auch nur, weil sie eine Feuerprobe für mich war und mich später vor vielen Fehlern bewahrt hat.

Die Ouvertüre

“Hast du am 5. und 6. August Zeit? Eine Freundin von mir hat eine Open Space Konferenz geplant und kann sie nicht selbst leiten, da ihr Mann, ein Uni-professor, der Auftraggeber ist und das keinen guten Eindruck machen würde“.

Ein Anruf einer Kollegin … und ich sagte „Ja“.

Ich habe mich schon malnchmal gefragt, ob ich damals vielleicht meinem ersten Impuls „Mach das nicht. Finger weg“ hätte folgen sollen. Eine unvergessliche Lebenserfahrung – schmerzhaft und lehrreich – hätte ich damit allerdings verpasst. Ich schätze mal, es war meine Intuition – die mir riet ,Ja’ zu sagen. Meine Intuition ist ja nun tatsächlich schlauer als ICH, oder besser: mein Verstand.

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Veränderungsprozess mit Kanalarbeitern – aussichtslos?

Veränderungsprozess mit Kanalarbeitern – aussichtslos?

„Ich weiß jetzt wirklich nicht mehr weiter“ – sagte mein neuer Kunde und sah deprimiert vor sich auf den Schreibtisch. „Ich habe wirklich alles versucht.“ Der Mann war sichtlich betroffen, saß zusammengesunken auf seinem Stuhl und machte aus seiner Ratlosigkeit keinen Hehl. Für einen Geschäftsführer ungewöhnlich. Für mich bewundernswert und die Voraussetzung dafür, sein Problem zu lösen.

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Ich schaffe das – Mut zur Veränderung

Ich schaffe das – Mut zur Veränderung

Wie alles begann… 1987 – Ich hielt es nicht mehr aus in meinem Job als PR-Verantwortliche eines großen deutschen Unternehmens. Das Bürokratendenken, die Stempeluhrmentatlität, die eher gleichgültigen Kollegen, die um Punkt 17.00 Uhr alles stehen und liegen ließen, ganz gleich, welche Dringlichkeit noch liegen geblieben war. Und nun sollte ich auch ‚meine’ Journalisten belügen, da die Geschäftsführung nicht zugeben wollte, dass sie tatsächlich 100 Mitarbeiter entlassen würden. Ganz zu schweigen von den bedrängenden Annäherungsversuchen meines Chefs, die ich kaum noch respektvoll abwenden konnte.

Ich wollte nicht mehr. Ich wollte nur noch raus. Raus aus dieser Enge, in der ich nicht selbst entscheiden durfte. Ich sah nur einen Ausweg: Ich wollte mich selbständig machen. Und das so schnell wie möglich.

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